Beispielhaftes aus der Medienwelt
...alle Jahre wieder Papillon und “Jodmangel-Alarm”: ...Jeder zweite Niedersachse bekommt zu wenig Jod mit der Nahrung und ist damit gefährdet, an der Schilddrüse zu erkranken. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt der Präventionsbeauftragte der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Dr. Thomas Suermann, anlässlich der Papillon-Schilddrüsen-Gesundheitswoche vom 26. bis 30. April 2010. Trotz der verbesserten Jodversorgung in Deutschland liegt die täglich aufgenommene Jod-menge bei einem Großteil der Bevölkerung noch immer unterhalb der kritischen Mindestmarke von 150 Mikrogramm, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgesetzt hat, sagte Suermann heute in Göttingen... Die WHO hat niemals einen “kritischen” Wert von 150 µg für die tägliche Jodaufnahme festgelegt. Quellennachweise für die Behauptung, dass 50 % der Niedersachsen zu wenig Jod zu sich nehmen, fehlen. Lesenswert ist in dem Zusammenhang übrigens die Studie “Jodidurie bei Erwachsenen in Deutschland 2005 im WHO-Zielbereich”: *** Ärztezeitung vom 24.07.2009 - “Jodversorgung in Deutschland ist besser, aber noch nicht optimal” mit dem Untertitel “Schon ein moderater Jodmangel hat Folgen: Er kann verhindern, dass Kinder das genetisch angelegte maximale Intelligenzniveau erreichen.” Abgesehen von der üblichen werbewirksamen, jedoch mangelhaften “Argumentation” und der sehr eingeschränkten Betrachtungsweise kann man beim Lesen des hier beschriebenen Aktes der Jubiläumsvorstellung nur noch den Kopf schütteln: Jodtabletten - ja oder nein? Bei einer Veranstaltung des Arbeitskreises Jodmangel fragte Professor Peter Scriba aus München: "Wer von den Experten würde seinen Kindern trotz der verbesserten Jodversorgung über die Ernährung auch noch Jodtabletten geben?" Alle Experten - die Professoren Thomas Gudermann, Roland Gärtner, beide aus München, Thomas Remer aus Dortmund, und auch Scriba selbst - hoben die Hand. Sie seien der Ansicht, dass ein mäßiges Jodüberangebot keinem schadet. Dagegen könne bereits eine geringe Unterversorgung - wie noch in Deutschland beobachtet - bei Heranwachsenden die neuronale Entwicklung stren. Wenn wie behauptet 24 % der Kinder und Jugendlichen trotz zunehmender Verwendung von jodiertem Salz in Haushalt, Back- und Fleischwaren einen Jodmangel aufweisen, kann das nur als Versagen der kollektiven Jodprophylaxe angesehen werden (s. a. mein Leserbrief in der ÄZ vom 28.08.2006). Dies um so mehr, wenn man die negativen Auswirkungen wie die Zunahme der Immunthyreopathien mit allen gravierenden Folgen nicht wie die Experten des AKJ ignoriert oder einen Zusammenhang mit der “verbesserten” Jodzufuhr rundweg abstreitet (...mehr dazu hier). ***
ZEK - “Keine Angst vor Jod!” Eine Pressemitteilung vom 16.04.2009 zur Bewerbung des bereits 2007 erschienenen Buches mit dem Titel “Ernährungsratgeber Schilddrüse” prangert unter Bezugnahme auf eine “Mitteilung” des Zentrums für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK) an und kommt bereits in der Einleitung zu dem “überraschenden” Ergebnis: Zur Erinnerung: Pressemitteilung von 2007 mit dem gleichlautenden Aufmacher - jedoch noch ohne Prophezeiung und Schuldzuweisung für den uns nun wieder verstärkt drohenden Jodmangel... ***
Magazin Myself - “Geheimnis der Schilddrüse - Hashi-was?” Irritationen und Unverständnis nicht nur bei den betroffenen PatientInnen löst(e) ein, in der Ausgabe Oktober 2008 von Myself erschienener Artikel mit dem “geheimnisvollen” Titel aus, worin die renommierte Autorin u. a. schreibt: Die Autorin weist in dem Zusammenhang auf eine so “erzwungene” Stellungnahme der Schilddrüsen-Experten Prof. Scriba und Prof. Gärtner hin, deren wesentlicher Inhalt in der Homepage des Arbeitskreises Jodmangel nachzulesen ist. ***
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